Unternehmensgründung im Zeichen des deutschen Wirtschaftswunders
Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg war spätestens nach der Währungsreform 1948 und der Entstehung der Bundesrepublik Deutschland vom wirtschaftlichen Aufschwung geprägt. Viele bestehende Unternehmen nahmen ihren Betrieb wieder auf und gleichzeitig entstand neues, mittelständisches Unternehmertum. Zu diesen Gründern gehörte Kurt Alten.
Maschinenbau und Konstruktion – die große Leidenschaft
Kurt Alten wird am 23. Dezember 1925 in Lathwehren im Calenberger Land nahe Hannover als jüngster Sohn des Landwirts Heinrich Alten geboren. Schon früh begeistert er sich für Technik und beginnt nach dem Besuch der Mittelschule im Frühjahr 1943 ein Maschinenbaustudium an der Städtischen Ingenieur-Schule Hannover. Doch bereits im Sommer wird er zum Militärdienst bei der Luftwaffe einberufen. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges gerät er in französische Kriegsgefangenschaft, aus der er im Frühjahr 1947 fliehen kann. Im Herbst des gleichen Jahres nimmt er sein Studium wieder auf und legt im Sommer 1950 das Examen zum Diplom-Ingenieur (Ing.-grad.) ab.
Ein erstes Patent
Unmittelbar nach dem Studium beginnt Kurt Alten als Trainee bei den Continental Gummiwerken Hannover. Schon bald entwickelt er als Rationalisierungsingenieur in der Abteilung „Innerbetriebliches Transportwesen“ besondere Konstruktionen für den Verladebereich. Noch als Angestellter meldet er 1957 sein erstes Patent für eine fahrbare Überladebrücke an, welches die Continental zur Eigenverwertung freigibt.
Die Marke „hafa“ entsteht
Im Sommer 1959 gründet Kurt Alten mit seiner Frau Hildegard ein Konstruktionsbüro für Verladesysteme an der Rampe, die Firma „H.F. Alten“ in Hannover-Ahlem.
Zunächst lässt der Ingenieur seine Produkte fremdfertigen und verkauft sie unter dem Namen „hafa“. Eine Marke, die viele Jahrzehnte für deutsche Ingenieurskunst in der Verladetechnik stehen wird und auch heute noch in vielen Logistikbereichen zu sehen ist. Im Sommer 1963 wird der Firmensitz nach Wennigsen am Deister verlegt und in eigenen Hallen die Fertigung aufgenommen.
Rückhalt und Unterstützung für den unternehmerischen Erfolg
Unternehmertum fordert zeitlichen Einsatz und persönliche Hingabe – vom Unternehmer und Perfektionisten Kurt Alten genauso wie von der Familie. „Die Firma war immer Thema“, erinnert sich Tochter Sabine Alten, „vom Frühstück bis zum Abendbrot und am Wochenende, das war völlig normal.“ Auch Ehefrau Hildegard ist bis zu ihrem frühen Tod nach schwerer Krankheit im Jahr 1969 tief in den betrieblichen Ablauf eingebunden.
Im Dezember 1972 lernt Kurt Alten seine zweite Frau Barbara kennen. Die erfolgreiche Vorstandssekretärin tritt in die Firma ein und unterstützt ihren Mann äußerst kompetent und engagiert. Beide ergänzen sich hervorragend durch ihre Zielstrebigkeit und ihr Durchsetzungsvermögen, ohne die menschliche Seite zu vernachlässigen.
„hafa“ – weltweit führend in der Verladetechnik
In nur 30 Jahren entwickelt sich das „Ein-Mann-Ingenieurbüro“ zum weltweit führenden Unternehmen in der Verladetechnik und zum Marktführer in Europa. Technische Innovationskraft und Kreativität, unterstrichen durch mehrere hundert Patente und Gebrauchsmuster, sowie ein Gespür für betriebswirtschaftliche Anforderungen und imagewirksame Werbung sind Garant des Erfolges der Alten Gerätebau GmbH.
Ein Lebenswerk – ausgezeichnet und nachhaltig
Als Anerkennung und Würdigung seiner Leistungen wird Kurt Alten 1994 „Das Verdienstkreuz am Bande des Niedersächsischen Verdienstordens“ verliehen.
Um ihr unternehmerisches Lebenswerk zu erhalten, entschließen sich Kurt und Barbara Alten im Jahr 1998 die Firma Alten Gerätebau GmbH an einen langjährigen Geschäftspartner aus Schweden zu verkaufen. Seit dem Jahr 2014 werden die Produkte unter der Marke Assa Abloy vertrieben.